Auf der Merseburger Radrennbahn rollen wieder die Räder
„Täve“ Schur eröffnete die wiederhergestellte Merseburger Radrennbahn
Einen Tag der offenen Radrennbahn veranstalteten am 30. September, der Landesradsportverband Sachsen-Anhalt e.V. und eine Interessengemeinschaft auf der Merseburger Radrennbahn an der B 91. Als Ehrengast eröffnete Radsportidol „Täve“ Schur, mittlerweile 92 Jahre alt, im Beisein Oberbürgermeisters Sebastian Müller-Bahr und des Geschäftsführers des Landesradsportverband Sachsen-Anhalt e.V. Stefan Thomé, mit dem obligatorischen Scherenschnitt die wiederhergestellte Merseburger Radrennbahn. Ab da gab es kein Halten mehr der Sportbegeisterten auf der Runde. Bei strahlendem Sonnenschein und den Klängen des Sportpalast Walzers (Wiener Pragerleben) war es eine Freude den Radfahrerinnen und Radfahrern zu zusehen. Auch die Kleinsten nahmen an einem Wettrennen teil und bekamen für ihre Runde eine Medaille von „Täve“ Schur persönlich überreicht.
Innerhalb eines Jahres wurde die Merseburger Radrennbahn mit Unterstützung des Amtes für Straßen- und Grünflächen der Stadt Merseburg, der Teha Group Bad Lauchstädt, dem Landesratsportverein Sachsen-Anhalt e.V., der Saalesparkasse und vielen, vielen Helfern der Interessensgemeinschaft wiederhergestellt. Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr bedankte sich bei allen für das große ehrenamtliche Engagement und die Begeisterung für die einzig erhaltene Radrennbahn in Sachsen-Anhalt. Vom Vorsitzenden des Landesratsportverbandes bekam vom Team Teha Metropol sein eigenes Trikot überreicht.
Im Inneren des Radsportringes präsentierten sich verschiedene Vereine und Radsportanbieter wie u.a. der Landesradsportverband Sachsen-Anhalt e.V., Die Radmanufaktur, Fahrrad XXL und des BIS e.V. Bewegung im Stadtteil, der für die kleinen Rennfahrerinnen und Rennfahrer einen Hindernisparcours aufgebaut hatten, der große Begeisterung auslöste. Die Interessensgemeinschaft informierte bei Kaffee und Kuchen über die langjährige Geschichte der Sportanlage und warb aktiv für die Erhaltung dieser.
Nächstes Jahr wird die Merseburger Radrennbahn 75 Jahre alt. Gebaut in den 1950er Jahren, erneuert in den 1970er Jahren und wiedereröffnet 1983, war sie Schau- und Trainingsplatz vieler berühmter Rennen des DDR Radsportverbandes. Das letzte große Rennen war eine internationale Serie des Steherrennen 1993. Danach schlummerte die traditionsreiche Merseburger Radrennbahn fast 25 Jahre im Tiefschlaf. Das soll sich jetzt ändern.
Die Interessensgemeinschaft Merseburger Radrennbahn u.a. unter der Leitung des ehemaligen Radsportlers Bernd Bollmann und dem ehemaligen Leiter des Bezirkstrainingszentrum Peter Petzold, arbeitet gerade an der Gründung des Fördervereins Merseburger Radrennbahn e.V., um den Erhalt der Radrennbahn zu sichern. Die erste Informationsveranstaltung für alle Interessierten ist im Winter geplant. Außerdem möchte der Landesratsportverband in Zukunft auf der Runde den Nachwuchs fördern. Aktuell kann im Oktober an jedem Donnerstag von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr die Rennbahn für das Freie Fahren genutzt werden. Alle Fahrräder sind erlaubt und es besteht Helmpflicht.