Die demokratische Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts - ein Vermächtnis des Merseburgers Dr. Siegfried Berger
Aus Anlass seines 125. Geburtstages wird in einer Konferenz im Ständehaus Merseburg am Sonnabend, dem 26. November 2016, Beginn 9:30 Uhr, des Merseburger Autors, Kulturpolitikers und Heimatschützers Dr. Siegfried Berger gedacht.
Dr. Siegfried Berger wirkte zeitlebens in Merseburg, jedoch erwarb er sich durch seine Tätigkeit in der Provinzialregierung der preußischen Provinz Sachsen Achtung und Anerkennung in ganz Mitteldeutschland. Zugleich gehörte er zu den meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Die Konferenz, organisiert von der 2015 gegründeten Siegfried-Berger-Stiftung mit Unterstützung des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e. V. und der Stadt Merseburg, will das vielfältige Wirken Bergers würdigen. Sie vermittelt dabei neue Sichtweisen auf sein literarisches und sein kulturpolitisches Wirken für die Merseburger Region und hält mit ihren Beiträgen wichtige Anregungen für germanistische und geschichtliche, aber auch für sozialkundliche Erörterungen bereit.
In einem besonderen Beitrag stellen Schüler des Domgymnasiums vor, wie sie sich dem ehemaligen Domgymnasiasten Siegfried Berger genähert und sich mit seinem Werdegang auseinandergesetzt haben. Als Ergebnis ist ein Film entstanden „Gestatten, Siegfried Berger, Domgymnasiast“, der zur Konferenz vorgestellt wird. Mathias Tullner, Inhaber der Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, ist den Merseburgern kein Unbekannter. Er wird sich dem engagierten Wirken Bergers für das Entstehen des Landes Sachsen-Anhalt nach dem 2. Weltkrieg zuwenden – eine Aufgabe, für die sich Berger als Demokrat nach dem Sieg über den Hitlerfaschismus besonders verpflichtet fühlte. Auch Annette Schneider-Reinhardt, Volkskundlerin beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V., wird dieses anhand der Initiativen Bergers zur Wiederbelebung bürgerschaftlichen Engagements ergänzen; viele Kulturvereine, die sich in dieser Zeit neu gründeten, hat Berger bei ihrem Start unterstützt.
René Schmidt, Direktor der landeseigenen Historischen Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH, wendet sich der Liebe Bergers zu „seinem“ Goethe und dem Lauchstädter Theater zu, für das er sich besonders in seiner Aufgabe als Heimatschützer verpflichtet fühlte, weiterhin widmet sich dem fabulierfreudigen Erzähler und seiner Liebe zu Merseburg Ute Pott, Vorsitzende des Literaturbeirats Sachsen-Anhalt, Germanistin und Direktorin des Gleimhauses Halberstadt.
Im Anschluss an das Symposium wird 14:00 Uhr in der Willi-Sitte-Galerie eine Ausstellung eröffnet, in der bis zum 31. Januar 2017 20 Künstler aus der Merseburger Region und der Partnerstadt Bottrop ihre persönliche Annäherung an Siegfried Berger in Plastik, Malerei und Grafik zeigen. Ein weiterer Teil der Werke wird im Ständehaus, 1. Obergeschoss, ausgestellt. Zur Einführung spricht Karin Gittel, Kuratoriumsmitglied der Siegfried-Berger-Stiftung. Die Schau wird am 21. Januar 2017 mit einer Lesung von Berger-Texten in der Willi-Sitte-Galerie ergänzt werden.